Weijl, Leo
- Geboren 05-07-1902 in Oldenzaal
- Gestorben 31-08-1943 in Malapane, Polen – 41 Jahre
- Eltern Maurits Weijl, Viehhändler, und Betje de Leeuw
- Verheiratet in 1940 mit Grete de Lange
Weijl-de Lange, Grete
- Geboren 04-02-1906 in Oldenburg, Deutschland
- Gestorben 19-10-1942 in Auschwitz, Polen – 36 Jahre
- Eltern Izaak de Lange, Viehhändler, und Hulda Mildenberg
Leo und Grete lebten mit seiner Mutter und seinen Brüdern Louis und Eli in der Bentheimerstraat 18 in Oldenzaal. Leo war wie sein Vater Viehhändler. Sein Vater starb 1925 nach einem Zugunglück.
Grete arbeitete von November 1938 bis Januar 1939 als Verkäuferin für die Familie Weijl. Im Juli 1940 kündigte eine Anzeige ihre verschobene Ehe an. Ihre Familie lebte unter anderem in Borne und Oldenburg. Ihre Mutter starb 1914 und hinterließ ihren Ehemann und sechs Kinder. Vater heiratete dann mit Johanna Vogel, zusammen hatten sie noch einen Sohn. Die Familie kam 1936 aus Osnabrück nach Enschede, wo sie in der Leemkuilstraat 68 wohnten Grete hatte zuvor in Enschede gelebt.
Leo und Grete kamen am 3. und 5. Oktober 1942 zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder Elie im Lager Westerbork an. Sie wurden am 16. Oktober zusammen ins Lager Auschwitz gebracht. Grete wurde dort kurz nach ihrer Ankunft getötet, ebenso wie ihre Schwiegermutter. Elie starb am 30.11.1943. Leo wurde unterwegs aus dem Zug geholt.
Er gehörte zur sogenannten Kosel-Gruppe. Der Deportationszug nach Auschwitz hielt manchmal kurz am Bahnhof Kosel, etwa 80 km von Auschwitz entfernt. Alle Jungen und Männer zwischen 15 und 50 Jahren wurden dann herausgenommen und von den Familienmitgliedern getrennt. Leo ging zum Stahlwerk in Malapane, Oberschlesien. Im Nachbardorf Szczedrzyk ist er auf der R.K. Friedhof in einem Massengrab von Zwangsarbeitern. Am 18. Oktober 1989 wurde in Anwesenheit einer großen niederländischen Delegation ein Denkmal mit den Namen von 43 aus den Niederlanden deportierten Juden geweiht. Der Name von Leo Weijl ist ebenfalls enthalten.
Holocaust-Opfer sowie Leo’s Mutter und seine Brüder Louis und Elie. Von Gretes Familie starben Ihr Bruder Salomon und ihr Halbbruder Wilhelm. Beide sind 1941 in Mauthausen umgebracht. Nachdem ihr Vater von ihrem Tod erfahren hatte, nahm er sich im Spätsommer 1941 das Leben. Die Familie konnte sein Sterben nicht standesamtlich melden, da ihnen dann die Abschiebung drohte. Sie waren wahrscheinlich untergetaucht. Sie beraubten den Körper aller Anerkennungen und ließen ihn im Twente-Kanal versinken. Für ihren Vater Salomon und Wilhelm wurden in Osnabrück Stolpersteine gelegt. Wilhelm arbeitete von Juni 1935 bis Juli 1937 als Palästina-Pionier im Wieringermeer-Arbeitsdorf. Über ihre anderen Brüder und Schwestern ist weiter nichts bekannt.
Denkmal auf dem R.K. Friedhof in Szczedrzyk.
Jüdisches Denkmal und Stolpersteine in Oldenzaal.
Nationales Holocaust Namenmonument in Amsterdam.